Rostock Tag 1: Hildebrand und Weis dominieren
  30.07.2021 •     WLV , Top-News WLV , Wettkampf , Jugend , BLV , BLV-Wettkampf , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Zwei Mal Gold, zwei Mal Silber, zwei Mal Bronze - das ist die baden-württembergische Medaillenbilanz des ersten Tages der Deutschen Jugend-Meisterschaften in Rostock. Bemerkenswert: Alle Medaillen gehen auf das Konto der weiblichen Athletinnen.

Bei windigem Wetter wurden am Freitag die Deutschen Jugendmeisterschaften der Altersklassen U20 und U18 in Rostock eröffnet. Einige Athletinnen und Athleten konnten zwei Wochen nach der U20-EM in Tallinn ihre gute Form erneut unter Beweis stellen.

Im vergangenen Jahr wurde sie noch Vize-Meisterin. In diesem Jahr holte sich Enatoh Blessing (TSV Spandau 1860) den Meistertitel im Hochsprung-Wettbewerb der U20. Bis zur Höhe von 1,80 Meter blieb die 18-Jährige mit lupenreiner Weste, ihre ärgsten Konkurrentinnen Annabell Recke (LC Jena) und Marie Jung (SSV Ulm 1846) waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr im Wettkampf vertreten. Sie belegten mit 1,74 Meter die Plätze zwei und drei.

Tamineh Steinmeyer wird Vizemeisterin

Den ersten Titelgewinn bei der diesjährigen Jugend-DM konnte Lilly Samanski feiern. Im Stabhochsprung der U20 schwang sich die 16-Jährige mit 3,85 Metern am höchsten. Bereits nach 3,72 Metern stand die Athletin des TSV Gräfelfing als Siegerin fest, nachdem die Zweitplatzierte Tamineh Steinmeyer (WGL Schwäbisch Hall; 3,62 m) dreimal an dieser Höhe gescheitert war. Bis zu ihrer Sieghöhe leistete sich Lilly Samanski keinen einzigen Fehlversuch, erst bei der 4-Meter-Marke – was gleichzeitig neue Bestleistung bedeutet hätte – war der Wettbewerb für sie beendet. Dritte wurde Hedwig Kellner (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit übersprungenen 3,52 Metern.

Wird Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) oder Esther Imariagbee (Berliner TSC) siegen? Das war die große Frage im Vorfeld des Hammerwurf-Wettbewerbs der U20. Zunächst legte Aileen Kuhn im ersten Versuch mit 58,70 Metern vor und eroberte damit direkt die Spitze. Doch danach wollte es bei der 17-Jährigen nicht mehr rund laufen. Mit vier aufeinanderfolgenden ungültigen Würfen konnte sie sich nicht mehr steigern, während sich Esther Imariagbee im vierten Versuch mit 58,71 Meter einen Zentimeter vor ihrer Konkurrentin platzierte. Schließlich folgte sogar die Steigerung auf 58,90 Meter, was der Berlinerin endgültig den Titel sicherte. Aileen Kuhn konnte im letzten Versuch mit 57,63 Metern nicht mehr kontern. Annegret Jensen (TSV Lelm; 54,13 m) belegte den dritten Rang.

Kira Weis mit den schnellsten Beinen

Im 3.000-Meter-Rennen der U18 blieb das Teilnehmerfeld lange Zeit zusammen. Gut einen Kilometer vor dem Ziel setzten sich schließlich Kira Weis (KSG Gerlingen) und Linda Meier (LAC Passau) vom Rest der Konkurrentinnen ab. Mit dem Rundengong startete Kira Weis den Endspurt, löste sich von Meier und konnte sich mit einigen Metern Vorsprung absetzen. In 9:44,61 Minuten fuhr sie letztlich einen ungefährdeten Sieg ein.

Nach dem Rennen sagte sie: „Ich bin mega zufrieden. Es war ein gutes Rennen und insgesamt eine geile Saison. Meisterschaften sind sehr taktisch geprägt, daher ist die Zeit auch völlig egal. Ich war mir eigentlich bis zum Schluss nicht sicher, ob es für den Sieg reichen würde. Ich habe immer noch damit gerechnet, dass jemand von hinten kommt.“ Linda Meier krönte ihren starken Auftritt mit dem zweiten Platz in 9:53,36 Minuten, Dritte wurde Marie Kraft (TSG 1845 Heilbronn; 9:56,20 min).

Ruth Hildebrand dominiert

Für Ruth Hildebrand (MTG Mannheim) war es ein Start-Ziel-Sieg im Dreisprung-Wettbewerb der U18.  Vor zwei Wochen war sie in Tallinn noch im Weitsprung angetreten, mit dieser internationalen Erfahrung setzte sie sich in Rostock bereits mit dem ersten Versuch und 12,58 Metern an die Spitze des Feldes. Sowohl dieser Sprung als auch die drei folgenden waren allesamt weiter als die der Konkurrenz. Mit ihrem 12,74 Metern blieb sie sechs Zentimeter unter ihrer Bestleistung. Emily Pischke (Hannover 96; 12,40 m) schob sich mit ihrem letzten Sprung noch auf den Silberrang vor und verdrängte Marie Herre (Erfurter LAC; 12,30 m) auf Platz drei.  

„Es lief sehr gut. Ich bin froh, dass ich endlich mal wieder Selbstvertrauen tanken konnte. Es war ja erst mein zweiter Dreisprung-Wettkampf in dieser Saison. Jetzt werde ich mich für morgen auf den Weitsprung vorbereiten“, sagte eine glückliche Ruth Hildebrand nach dem Wettkampf.

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Die Medaillengewinner aus Baden-Württemberg:

Gold
Kira Weis (KSG Gerlingen) 3.000 m weibliche U18 - 9:44,61 Min.
Ruth Hildebrand (MTG Mannheim) Drei weibliche U18 - 12,74 m

Silber
Tamineh Steinmeyer (WGL Schwäbisch Hall) Stab weibliche U18 - 3,62 m
Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg) Hammer weibliche U20 - 58,70 m

Bronze
Marie Kraft (TSG 1845 Heilbronn) 3.000 m weibliche U18 - 9:56,20 Min.
Marie Jung (SSV Ulm 1846) Hoch weibliche U20 - 1,77 m