Olympia-Vorentscheidung im Mehrkampf
  28.05.2021 •     WLV , Wettkampf , BW-Leichtathletik , Top-News BW-Leichtathletik , Wettkampfsport , Leistungssport


Das Hypo-Meeting in Götzis (Österreich) bietet am kommenden Wochenende für fünf deutsche Siebenkämpferinnen und fünf deutsche Zehnkämpfer (darunter Mathias Brugger, SSV Ulm 1846) die Gelegenheit, in der Olympia-Qualifikation für Tokio die entscheidenden Weichen zu stellen. Darunter sind Der Showdown im Kampf um die Olympia-Tickets steigt drei Wochen später in Ratingen.

Endlich wieder Mehrkampf der Weltklasse! Was bei Leichtathletik-Fans für Verzückung sorgen dürfte, ist für die Siebenkämpferinnen und Zehnkämpfer in Zeiten der Corona-Pandemie zugleich mit Vorfreude und mit einer gehörigen Portion Unsicherheit verbunden. Denn gerade für die Allrounder waren die Gelegenheiten für hochklassige Auftritte und Standort-Bestimmungen in den vergangenen anderthalb Jahren rar gesät. Und auch die Gestaltung des komplexen Trainings brachte so einige Herausforderungen mit sich.

„Wir mussten die gewohnten Rhythmen verlassen, Trainingslager absagen, auf Klimamaßnahmen verzichten – daher ist es sehr schwer abzuschätzen, in welcher Form die Athleten in Götzis wirklich an den Start gehen werden. Jetzt steigt der Druck und die Frage ist auch: Wie gehen die Athleten damit um?“ blickt Zehnkampf-Bundestrainer Christopher Hallmann voraus. Er wird beim Hypo-Meeting in Götzis (Österreich) am Wochenende (29./30. Mai) fünf DLV-Athleten sehen, die sich im Kampf um die drei deutschen Olympia-Tickets positionieren wollen. Allen voran: Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul (USC Mainz).

Der 23-Jährige steht vor seinem ersten Zehnkampf seit dem WM-Triumph 2019 und seit seiner Ellbogen-Operation im vergangenen Sommer. Die ersten zwei Test-Wettkämpfe verliefen vielversprechend, ebenso wie beim Götzis-Debütanten Dennis Hutterer (ASC Darmstadt), der sich mit zwei Vierkampf-Siegen den Startplatz im Mehrkampf-Mekka erkämpft hatte. Aufs und Abs erlebten dagegen in den vergangenen Wochen der WM-Dritte von 2017 Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied), der Sechste der Hallen-EM im Fünfkampf und U23-Athlet Andreas Bechmann (Eintracht Frankfurt) sowie 8.304-Punkte-Athlet Mathias Brugger (SSV Ulm 1846).

Norm oder World Ranking?

Gefordert sind von den Zehnkämpfern für die direkte Olympia-Qualifikation 8.350 Punkte. Es ist eine Marke, die Niklas Kaul und Kai Kazmirek bereits im Jahr 2019 überboten haben, sodass für sie in 2021 eine Bestätigung der guten Verfassung in Form eines Leistungsnachweises von 8.150 Punkten ausreichen würde – sofern 2021 in Götzis, Bernhausen (5./6. Juni) oder beim Stadtwerke Ratingen Mehrkampf Meeting (19./20. Juni) keine drei anderen DLV-Zehnkämpfer mit Olympia-Norm an ihnen vorbeiziehen (zu den Nominierungsrichtlinien).

Schon jetzt ist klar, dass das letzte Wort erst in Ratingen gesprochen wird, wenn auch der leicht am Oberschenkel verletzte Tim Nowak (SSV Ulm 1846) noch in den Kampf um die Olympia-Tickets eingreifen will. Er zählt als WM-Zehnter von Doha zu den Athleten, die sich auch über einen Platz in den Top 24 des World Rankings Chancen auf einen Olympia-Startplatz ausrechnen können, falls im Nominierungszeitraum keine drei DLV-Athleten die Norm überbieten. Weltweit ist dies bisher 15 Athleten gelungen (zur Übersicht).

>> Wie die Lage bei den Damen aussieht, unter denen keine Siebenkämpferin aus Baden-Württemberg ist, lesen Sie hier auf leichtathletik.de


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