Landessportverband Baden-Württemberg enttäuscht über Entscheidung der Politik
  29.10.2020 •     WLV , BLV


Nachdem Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel im Austausch mit der Ministerpräsidentenkonferenz heute die weitreichenden Entscheidungen zu einem infektionsbedingten Lockdown getroffen hat, zeigt sich der Landessportverband Baden-Württemberg e. V. über die fehlende Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation im laufenden Sportbetrieb enttäuscht.

 

Eine, wie heute beschlossen, Schließung des Freizeit- und Amateursportbetriebes hält der LSVBW für einen nicht notwendigen Schritt zur Eindämmung des derzeitigen Infektionsgeschehens. In den vergangenen Monaten hat der organisierte Sport in Baden-Württemberg gezeigt, dass ein Sportbetrieb unter Einhaltung strenger Vorgaben möglich ist. In unzähligen Stunden wurden in den Verbänden und Vereinen in Baden-Württemberg auf überwiegend ehrenamtlicher Basis Hygiene- und Schutzkonzepte entwickelt. Manche von diesen Konzepten sind weitaus strenger als von der aktuelle CoronaVO Sport gefordert. Die ausgearbeiteten Hygienekonzepte haben dazu beigetragen, dass der organisierte Sport nicht als Hotspot und Ausgangspunkt für das erhöhte Infektionsgeschehen verantwortlich gemacht werden kann.

In der bevorstehenden Phase ab dem 02. November 2020, kann, nach Auffassung des LSVBW, der organisierte Sport weiterhin ein Teil der Lösung sein. Der von Sportvereinen und Sportverbänden ist nicht mit unkontrollierten freizeitlichen Zusammenkünften vergleichbar, wurden doch die Regeln im organisierten Sport kontinuierlich eingehalten.

Enttäuschung ist groß

Die Präsidentin des LSVBW, Elvira Menzer-Haasis, zeigte sich nach Bekanntwerden der Entscheidung enttäuscht: „Ich bin enttäuscht, dass die großen Anstrengungen und guten Beispiele in unserem Land eine solch schwerwiegende Entscheidung nicht verhindern konnten. Die Sportvereine und ehrenamtlich Engagierten in Baden-Württemberg haben gezeigt, dass Sie mit Hygienekonzepten und Reglementierungen verantwortlich umgehen und während des Sporttreibens kein erhöhtes Infektionspotenzial besteht. Die Aufgabe des organisierten Sports wird es jetzt sein, deutlich auf die guten Beispiele in SPORTDEUTSCHLAND aufmerksam zu machen und eine Wiedereröffnung nach den angedachten Wochen zu erwirken – Insbesondere vor dem Hintergrund physischen und psychischen Gesundheit sowie des sozialen Zusammenhalts der Bevölkerung.“

Der LSVBW fordert in der Bewertung der geplanten Lockdown-Maßnahmen und im Hinblick auf die Wiedereröffnung des Sportbetriebes ein gesundes Augenmaß und Fingerspitzengefühl - insbesondere vor dem Hintergrund der Gesundheitsförderung und -erhaltung der Gesellschaft.